Jetzt folgt der „Britcoin“
Dass Großbritannien gerne sein eigenes Ding macht, ist seit Urzeiten kein Geheimnis, und spätestens mit der Ankündigung des Brexits haben auch die letzten Europäer gemerkt, dass die Regierung auf der Insel ihre Selbstständigkeit bevorzugt. Ob sich der Brexit für die Briten am Ende wirklich als lohnenswert herausstellt, ist ein Thema für einen anderen Tag, aber es gibt indes eine weitere Thematik in Hinsicht auf die Eigenständigkeit des Königreichs, welche vor allem für Fans von Kryptowährungen von ganz besonderem Interesse sein sollte. Es gibt einen Bericht des Telegraphs, nach welchem die Bank of England (BoE) in Kooperation mit dem britischen Finanzministerium einen neuen Coup in der Finanzwelt anstrebt. Und zwar steht der Plan im Raum, bis zu dem Jahr 2030 eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) einzuführen. Die Grundbausteine für diesen Plan sollen bereits in den kommenden Wochen entstehen.
Wer arbeitet an den neuen Plänen für eine digitale Zentralbankwährung?
Eine solche Neuerung erfordert natürlich eine sehr genaue und ausführliche Vorbereitung. Aus diesem Grund sollen sich in den nächsten Wochen vor allem der britische Finanzminister Jeremy Hunt und Gouverneur der Bank of England Andrew Bailey sowie ihre Teams zusammensetzen, um zu überlegen, wie sich die vorliegenden Pläne am besten realisieren lassen, sodass die Zielsetzung bis zum Jahr 2030 auch zur Tatsache wird. Laut den Informationen des Telegrafs haben die Vorbereitungen bereits gestartet. Allerdings halten sich die Beteiligten noch zurück, wenn es um öffentliche Ankündigungen geht. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn die Bank of England und das Finanzministerium müssen ihre Maßnahmen erst noch detailliert planen und aufgrund der Wichtigkeit der Thematik ist es gut, dass man sich Zeit lassen möchte, um einen anständigen Plan vorlegen zu können.
Wie soll das digitale Pfund heißen?
Indes gibt es jedoch bereits einige wertvolle Informationen zu dem möglichen digitalen Pfund. Denn es gibt die Info, dass der britische CBDC den Namen „Britcoin“ tragen soll. Die Zusammensetzung dieses Namens ergibt sich aus den beiden Wörtern „Britain“ und „Bitcoin“. Der Name ist durchaus passend und aussagekräftig, sodass der geplante „Britcoin“ schon einmal erinnerungswürdig ist. Das ist ein erster guter Grundbaustein. Es dürfte die Aufgabe des „Britcoin“ werden, den Menschen einen Kompromiss anzubieten, denn der digitale Pfund kann komplett auf dem Smartphone verwaltet werden. Ein Bankkonto zur Nutzung ist nicht notwendig, sodass Menschen in Großbritannien die Chance hätten, auf ein Konto bei einer Privatbank zu verzichten. Der „Britcoin“ würde die Welt der digitalen Währungen sicherlich auf die nächste Ebene bringen. Den Plänen könnte zugutekommen, dass der aktuelle Premierminister der Insel sehr von CBDCs überzeugt ist. Er selbst war es, der eine Task-Force gegründet hat, um die Pläne nicht nur zu prüfen, sondern auch gegebenenfalls voranzutreiben.
Wer ist der Mann hinter dem digitalen Pfund in Großbritannien?
Die Einführung des „Britcoin“ dürfte im Sinne vieler Menschen in Großbritannien liegen. Ein Mann, der die Pläne stark unterstützt, ist der aktuelle Premierminister Rishi Sunak, der im vergangenen Jahr doch etwas überraschend in sein Amt kam, nachdem seine Vorgängerin in Rekordzeit im Amt der Premierministerin scheiterte. Sunak war zuvor der Finanzminister des Landes und ist daher sehr in die Thematik Kryptowährungen involviert. Während seiner Zeit als Minister für Finanzen ließ er bereits checken, ob Großbritannien von den aktuellen Plänen profitieren könnte. Nun scheint man zu dem Entschluss gekommen zu sein, dass es sich zumindest lohnt, die Pläne weiterzuverfolgen. Sicherlich hilft es, dass Premierminister Rishi Sunak ein potenzieller Unterstützer des Projektes „Britcoin“ ist.
Welcher Zeitplan wird für den „Britcoin“ aufgeführt?
Auch wenn die Planungen noch ganz am Anfang stehen, so geben die Verantwortlichen bereits wenige Einblicke in einen möglichen Zeitplan. So soll nun erst einmal die „Design-Phase“ des Projektes beginnen. Hierfür wird es notwendig sein, größere Mengen an öffentlichen Investitionen aufzubringen, um weitere Schritt möglich zu machen. Bei dieser Phase plant man bereits mehrere Jahre ein, denn der „Britcoin“ könnte für eine mögliche Testphase ab dem Jahr 2025 vorgesehen werden. Ende des aktuellen Jahrzehntes könnte es dann dazu kommen, dass der „Britcoin“ für die breite Masse der Bevölkerung zugänglich gemacht wird. Um diesen Zeitplan einzuhalten, muss aber natürlich alles am Schnürchen laufen und es darf nichts dazwischen kommen. Es ist überdies wichtig zu wissen, dass die Bank of England und das Finanzministerium bereits gemeinsam verkündeten, dass der angestrebte „Britcoin“ kein Ersatz für das Bargeld wird, sondern als Alternative angesehen werden kann, die im Laufe der Zeit jedoch mit immer mehr Potenzial versehen werden soll.
Nicht die Frage ob, sondern wann kommt der „Britcoin“
Eine Sache ist jedoch deutlich: Großbritannien möchte die vorliegenden Pläne zum digitalen Pfund realisieren und es ist daher keine Frage, ob es geschehen wird, sondern eher wann die Pläne so ausgereift sind, dass sie tauglich für den Alltag werden. Fest steht, dass es durchaus einige Jahre dauern dürfte, bis die digitale Währung marktreif ist, aber das ist möglicherweise auch ein Vorteil, denn es ist gut, dass sämtliche Aspekte beachtet werden, um den „Britcoin“ letzten Endes stabil in Umlauf zu bringen und Kritikern den Wind aus den Flügeln zu nehmen. Darüber hinaus dürfte Großbritannien nicht das einzige Land sein, welches in den kommenden Jahren Pläne anstrebt, zu einem CBDC-Land zu werden. China gilt in diesem Bereich als ein wichtiger Pionier, aber tatsächlich forschen weltweit über 100 Länder daran, in diesem Sektor voranzukommen.
Datenschutz und Co. – wie sicher könnte ein „Britcoin“ sein? Bei digitalen Währungen stellt sich selbstverständlich immer die Frage nach dem Datenschutz der Kunden und diese Frage muss auch gestellt werden, denn sie ist elementar. Auch hier stehen die Bank of England sowie das Finanzministerium Seite an Seite und vertreten die Meinung, dass man den Bürgern zusichern kann, dass der Datenschutz bei einem digitalen Pfund einen hohen Stellenwert einnehmen wird. Geplant ist daher unter anderem, dass die Regierung keinen Zugriff auf die persönlichen Daten der Kunden bekommen soll. Auf diese Weise soll zum Beispiel verhindert werden, dass man Menschen mit einer Kontosperrung unter Druck setzen könnte. Dies wäre ansonsten eine Möglichkeit, um politisch Andersdenkende von ihrem Kapital abzuschneiden. Von solchen Plänen wollen die Macher aber nichts wissen, denn der Datenschutz soll eine bedeutsame Rolle einnehmen. Insgesamt ist der „Britcoin“ mit Sicherheit ein weiterer wichtiger Schritt in die korrekte Richtung und es ist gut, dass sich die britische Regierung die Zeit nehmen möchte, um die Pläne qualitativ umzusetzen. Das Zieldatum 2030 ist realistisch, aber es könnte sein, dass dieses Vorhaben auch schon gegen Ende des aktuellen Jahrzehnts umgesetzt wird.
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