Nach der letzten Direktwahl des Europäischen Parlaments im Jahr 2019 ist es nun in diesem Jahr wieder so weit, dass die Menschen überall in der EU zu den Wahlurnen gerufen werden. Im Zeitraum vom 6. bis 9. Juni 2024 wird in sämtlichen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gewählt. Insgesamt handelt es sich hierbei um 27 Länder. Es werden 720 neue oder alte Abgeordnete für das Parlament gewählt. Die Anzahl der Abgeordneten erhöht sich damit im Vergleich zum bisherigen Parlamentsumfang um 15 Personen. Im Gegensatz zu den Bundestagswahlen fliegen die Europawahlen in Deutschland gerne mal unter dem Radar, denn wer sich in seinem Alltag eher weniger mit dem Thema Politik beschäftigt, der kennt viele der zur Wahl stehenden Politiker für das Europäische Parlament überhaupt nicht.
Es ist jedoch sinnvoll, sich vor der Wahl mit der Thematik auseinanderzusetzen, um am Wahltag sein Kreuz dort zu machen, wo man die Grundlage für eine positivere Zukunft sieht. Doch wie soll man sich in dem Dschungel an Informationen der Parteien, Politiker und Co. nur zurechtfinden oder gar eine Meinung bilden? Der Wahl-O-Mat zur Europawahl 2024 stellt eine praktische Entscheidungshilfe dar und dient dazu, recht einfach in Erfahrung zu bringen, welche Parteivisionen mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen. Dieser politische Fragebogen sollte gewiss nicht als Alleinentscheidungshilfe für die Wahl genutzt werden, kann aber in Kombination mit ein wenig politischer Recherche wirklich dabei helfen, eine Übersicht zur Europawahl 2024 zu erhalten. Wir möchten unsere Leser darüber aufklären, wie man den Wahl-O-Maten für die diesjährige Wahl des EU-Parlaments richtig nutzt und welche Optionen zur Verfügung stehen.
Was ist der Wahl-O-Mat?
Der Wahl-O-Mat ist seit dem Jahr 2002 im Einsatz und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) betrieben. Im Grunde ist er eine Entscheidungshilfe für all jene Menschen, die sich vor einer politischen Wahl nicht intensiv mit dem Politikgeschehen beschäftigen möchten. Innerhalb weniger Minuten weiß man, welche Parteien am besten zur eigenen Ansichtsweise in politischen Fragen passen können. Der Wahl-O-Mat ist dabei übrigens nicht unumstritten, denn viele Experten werfen der Internetentscheidungshilfe eine mangelnde Tiefe vor. Diese Kritik muss sich der Wahl-O-Mat sicherlich gefallen lassen. Jedoch gilt es darauf hinzuweisen, dass dieser Thesen-Antwort-Test keine politische Aufklärung übernehmen soll, sondern lediglich als Einstiegs- und Entscheidungshilfe anzusehen ist.
Ursprünglich im Jahr 2002 geschaffen, hat der Wahl-O-Mat jetzt schon einige Wahlen auf nationaler und internationaler Ebene hinter sich. Erst im vergangenen Jahr gab es verschiedene Ausführungen zu den Wahlen in vereinzelten deutschen Bundesländern. Die Thesen richteten sich dabei natürlich immer auf die für das Bundesland wesentlichen Themen. Das ist auch bei der kommenden Europawahl nicht anders. Somit bleibt die Funktionsweise des Wahl-O-Maten immer gleich und sie ist recht simpel gehalten, sodass selbst der größte Politikmuffel in nur ein paar Minuten ein Ergebnis erwarten kann.
Europawahl: Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?
Die Funktionsweise des Wahl-O-Maten könnte nicht einfacher gehalten sein. Schon beim ersten Besuch auf der Webseite wird man direkt mit dem Start-Button konfrontiert. Darunter ist auch noch einmal kurz festgehalten, dass es sich um ein reines Informationsangebot handelt. Klickt man nun auf Start, gelangt man direkt zu den Thesen. Davon gibt es 38 an der Zahl und sie erstrecken sich über alle möglichen Themengebiete wie:
- Asylpolitik
- Verteidigungspolitik
- Umweltpolitik
- Finanzpolitik
- Familienpolitik
- Bildungspolitik
- uvm.
Man hat nun bei jeder Frage die Chance zu entscheiden, ob man einem Vorschlag zustimmen oder ablehnen würde. Außerdem gibt es eine dritte Auswahloption, welche es ermöglicht, bei einem Thema neutral zu bleiben. Wer sich zu einem Thema gar nicht äußern möchte, kann Thesen zudem überspringen. Wurden alle 38 Thesen abgearbeitet, ist das Verfahren aber noch nicht beendet, denn es folgen weitere Schritte.
Alle Thesen behandelt – die nächsten Schritte beim Wahl-O-Mat für die Europawahl
Nach dem Ende der Thesenreihe hat man die Gelegenheit, gewisse Themen zu highlighten, indem man den Antworten die doppelte Gewichtung zuspricht. Auf diese Weise ist man in der Lage, Themen, die einem besonders am Herzen liegen, doppelt in das Ergebnis einfließen zu lassen. Hier sollte man nach eigenem Ermessen vorgehen. Wenn einem beispielsweise der Schutz der Wölfe besonders wichtig ist, kann man hier die doppelte Gewichtung auswählen, was beim letztendlichen Ergebnis berücksichtigt wird. Hat man auch hier die entsprechenden Themen ausgewählt, geht es weiter zur Parteiwahl.
Nun hat man die Möglichkeit, jene politischen Parteien auszuwählen, mit denen man die eigenen Standpunkte vergleichen möchte. Hierfür bekommt man die Logos der einzelnen Parteien präsentiert, welche man nur anklicken muss. So werden einem selbstverständlich die bei der Europawahl 2024 wichtigsten Parteien vorgeschlagen. Dazu gehören:
- CDU/CSU
- Die Grünen
- SPD
- AFD
- FDP
- Die Linke
Allerdings kann man auch weitere Parteien wie Die Partei, Volt, die Freien Wähler oder die Familien-Partei auswählen. Im oberen Bereich stehen alle Parteien zur Auswahl, welche bei der Europawahl im Jahr 2019 in das Europaparlament gewählt wurden. Weiter unten findet man eine Vielzahl an anderen Parteien.
Falls Du den Wahl-O-Mat selbst durchführen willst: Hier findest Du den Link zum Wahl-O-Mat für die Europawahl 2024
Europawahl 2024: Welche Partei passt zu mir?
Eine Frage, die sich viele Menschen vor der anstehenden Europawahl stellen dürften. Ja, es gibt Menschen, die wählen bei jedem Gang zur Wahlurne die gleiche Partei und das über Jahrzehnte hinweg. Gleich, wer für die Partei im Rampenlicht steht oder welche Werteänderungen es möglicherweise innerhalb der Partei gibt. Politikexperten empfehlen jedoch, dieser Parteitreue nicht blind zu folgen, sondern sich bei jeder Wahl individuell zu informieren. Parteien ändern ihre Einstellungen zu gewissen Themen teilweise je nach Amtsperiode. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich politisch auf dem Laufenden zu halten. Wer jeden Tag ein paar Minuten nutzt, um sich Politiknachrichten anzusehen, hat schon mal einen wichtigen Beitrag geleistet, um bei Wahlen nicht komplett desinformiert an den Stimmzettel zu gehen. Der Wahl-O-Mat für die Europawahl 2024 kann indes dafür genutzt werden, um zu erfahren, welche Partei am besten zu einem selbst passt.
Wie sollte man das Ergebnis des Wahl-O-Maten für sich selbst einordnen?
Ja, am Ende des Wahl-O-Mat bekommt man Prozentpunkte angezeigt, inwieweit eine Partei mit den eigenen Angaben übereinstimmt. Das ist eine wichtige Orientierungshilfe. Aber der Wahl-O-Mat deckt lediglich 38 Thesen ab. Daher werden auch Themengebiete ausgelassen. Es ist daher sinnvoll, je nach Prozentzahl die 2-3 Parteien auszuwählen, die einem vom Wahl-O-Mat angeboten werden und sich intensiver mit diesen Parteien zu beschäftigen. Wofür stehen sie? Welche Themen sind ihnen wichtig? Wie wollen sie ihre Ziele erreichen? Stehen sie wirklich für jene Werte, die man selbst im Leben vertritt? Wie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bereits berücksichtigt, ist der Wahl-O-Mat eine Informationshilfe, aber bei solch wichtigen Wahlen ist jeder wahlberechtigte Bürger gut damit beraten, sich weitläufiger zu informieren, um entscheiden zu können, welche Partei am besten zu den eigenen Wünschen, Hoffnungen und politischen Erwartungen passt.
Achtung: Während des Wahlkampfs wird ein hohes Maß an Fake-Informationen erwartet!
Bei der Suche nach Informationen zu politischen Wahlen nutzen viele Menschen in der heutigen Zeit das Internet. Dieses kann in der Tat eine gute Informationsquelle sein, hält aber auch zahlreiche Fake-News bereit. Social Media Angebote gelten diesbezüglich als sehr anfällig und als Tummelplatz für falsche Informationen rund um politische Angelegenheiten. Generell ist man gut damit beraten, bei wichtigen Themen wie Politik nicht nur eine Quelle aufzusuchen und dieser Glauben zu schenken. Wer sich zur Europawahl 2024 informieren möchte, wählt erst einmal einen guten Ansatzpunkt. Man sollte sich die Informationen allerdings von verschiedenen Quellen holen und vergleichen. Dabei ist es wichtig, dass diese Quellen im Hintergrund nicht miteinander verwoben sind. Manchmal ist es auch ratsam, auf internationale Quellen zu schauen, da diese mit etwas Abstand auf die Sache berichten. Fake-News sind im Internet sehr verbreitet und der politische Wahlkampf wird gerne dazu verwendet, um Menschen auf die falsche Fährte zu bringen. Daher ist es empfehlenswert, Informationen stets zu hinterfragen und sie durch verschiedene seriöse Quellen bestätigen zu lassen.
Warum es so wichtig ist, vom Wahlrecht für die Europawahl 2024 Gebrauch zu machen
Wählen zu dürfen ist ein demokratisches Grundrecht. Im Laufe der Menschheit haben viele Menschen für dieses Recht gekämpft. Natürlich kann man behaupten, dass man lediglich die Vertreter wählt, auf deren letztendliches Handeln im Europaparlament man aber keinen Einfluss hat. Dies mag stimmen, doch es geht darum, jene Vertreter des Volkes zu bestimmen, welche auch für die eigenen Interessen eintreten sollen. Wem dies nicht ausreicht, der hat stets die Möglichkeit, selbst eine politische Karriere einzuschlagen und sich bei der nächsten Europawahl in 4 Jahren auf den Wahlzettel zu begeben. Bis dahin ist es jedoch ein wichtiger Aspekt, bei der Europawahl 2024 vor Ort wählen zu gehen oder via Briefwahl abzustimmen, um von dem demokratischen Grundrecht Gebrauch zu machen. Denn wer nicht wählen geht, gibt eine Stimme gegen die Demokratie ab. Und auch wenn die Demokratie längst nicht in sämtlichen Belangen gerecht ist und gerade das Europäische Parlament sich manche Kritik gefallen lassen muss, so steht ein demokratisches System am Ende doch dafür, dass jeder Mensch die gleichen Ausgangschancen zur Verfügung gestellt bekommen soll. Menschen in Deutschland haben die Chance, ihre Stimme für die Europawahl 2024 am 9. Juni abzugeben. Briefwähler können ihre Stimme natürlich bereits vorher abgeben. In diesem Sinne: Geht wählen.
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